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Geschrieben von Marvin am 23.08.2011 um 13:09:

  Nach dem Lauf ist vor dem Lauf

So steht es auf dem neuen T-Shirt von Saskia Müller. Dieses Motto passt bei einem Fünfkampf wie die „Faust aufs Auge“. So starteten am vergangenen Wochenende Cathleen Arndt, Saskia Müller und Marvin Stanczyk in Nienhagen beim dortigen Männer/Frauen Fünfkampf. Unter sonst gleichen Bedingungen ist Nienhagen ein angenehmes Pflaster, da hier in der Regel die Sonne lacht. Dieses Mal war es nicht der Fall, von 10 Uhr morgens bis 17 Uhr am späten Nachmittag bot der Himmel alle Regenvariationen an. Da Leichtathletik an der freien Luft betrieben wird, gibt es keinen Grund zu jammern; das Erzielen von Bestleistungen steht hier zumeist hinten an.
Der Fünfkampf der Männer besteht aus Weitsprung, Speerwurf, 200m Sprint, Diskus und 1500 m-Lauf. Der Fünfkampf der Frauen aus 100m Sprint, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung und 800m-Lauf.
So kam es wie es kommen musste: Der Regen inklusive wechselnde Winde (gefühlt immer Gegenwind), sorgten bei allen nur für durchschnittliche Ergebnisse.
Jedoch auch mit Ausnahmen, die wegen der Umstände umso mehr Freude beim Trainer auslösten. Als da wären der Hochsprung, es schüttete wie „aus Kübeln“, der rechte Hochsprungständer war defekt, die Unterbrechung dauerte etwa 20 Minuten und trotzdem haben sich die Mädels nicht aus dem Rhythmus bringen lassen.
Im Gegenteil Saskia sprang bis inklusive 1,30 m ohne einen Fehlversuch und war damit fast an Ihrer Bestleistung dran. Cathleen übertraf noch die 1,34 m, auch dies war nahe an der Bestleistung. Marvin war im Gegenzug beim Speerwerfen trotz glatter Anlaufstrecke(für alle nicht Werfer: Dies ist insbesondere wegen des abrupten Abbremsens extrem gefährlich), mit 21,79 fast an seiner Bestweite dran.
Auch die Platzierungen, Marvin Platz 4 mit 1905 Punkten, Cathleen Platz 4 mit 1932 Punkten und Saskia Platz 3 mit 2236 Punkten machen deutlich wie sehr Sie im Grunde die früheren Leistungen bestätigten. Zumal Sie alle mindestens eine Klasse, bzw. zwei Altersklassen höher antraten.
Der abschließende Mittelstreckenlauf (für Mehrkämpfer gefühlter „Marathon“) brachte eine kurze Regenpause und auch der Wind schien sich gelegt zu haben. Trotzdem mochte die „wahre“ Freude nach den gezeigten Leistungen nicht aufkommen (bei Cathleen wäre sie auch bei vier Bestleistungen nicht aufgekommen).
Trotzdem erreichte Sie am Ende eines langen für Sie persönlich am Nordpol stattfindenden Wettkampfort eine befriedigende Zeit von 3:06 min.
Marvin war aufgeregt und doch war er gewillt den Lauf diesmal anders an zu gehen. Die dritte Runde ist im Allgemeinen die schwerste, hier bricht man häufig ein. Es war also das Ziel die ersten zwei Runden nicht zu schnell an zu gehen, es sollten zwei 75 sec. Runden werden, dann in der dritten sich steigern um auf den letzten 300m alles aus sich heraus zu holen, gewünscht waren um 50sec. Dieser Ansatz wäre auch beinnahe aufgegangen, die erste Runde perfekt die letzten 300 nahe an 50 sec. Die dritte Runde stabil gelaufen, nur leider die Zweite „verbummelt“. Das übrige Feld hatte in der zweiten Runde unmerklich das Tempo heraus genommen, erst bei 600 m hatte Marvin es bemerkt, doch die sieben Sekunden waren unwiederbringlich weg. Beim Versuch sie heraus zu laufen wäre er fast „blau gegangen“, konnte dies zu Glück jedoch vermeiden. So steht fest, dies wird die Taktik für das kommende Rennen, inklusive eines zweiten Zeitansagers bei 500 und 1000 m.
Auch Saskia hatte letztlich die „Nase voll“ eine 2:30 min sollte es werden, damit der Abschluss versöhnlich würde. Maßgabe des Trainers war es: Halte dich aus Gedränge heraus, nicht außen überhohlen und den Einbruch in der letzten Kurve vermeiden. Es lief vom Start weg gut. Gleich an Position 2 bis 3 keine Elenbogen, gutes Tempo, eine Mitstreiterin zog gut an und Saskia blieb dran. Die erste Runde hatte eine Durchgangszeit von ca. 69 sec. Saskia muss gespürt haben, dass Sie stärker wurde ausgangs der Kurve. Bei 500 m ging Sie zügig vorbei und konnte Ihr Tempo halten. An der 600 m Marke lag Sie deutlich unter 1:50 sec. Alles schien auf eine Bestzeit hin zu deuten, doch die folgende Kurve sollte die Entscheidung bringen: Hier brach Sie zu häufig schon ein. Ihre Gegnerin versuchte aufzuschließen, ob Sie wusste, dass es sich hier entscheiden würde? Es gelang Ihr nicht, auch ohne Uhr konnte ich sehen das Sie stabil lief, ob Saskia schon hier wusste wie gut Sie war?
Die Uhr blieb bei 2:25,07 stehen, die Bestzeit pulverisiert , der „Knoten“ wieder einmal geplatzt.
Wie steht es auf Saskias T-Shirt hinten drauf:„ Der Schmerz geht der Stolz bleibt!“

Verfasst von Jens


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